All unsere besonderen Erlebnisse, magischen Momente und einzigartigen Begegnungen wollen wir hier festhalten.
Reiseblog

#doNotSkipElSalvador

6 Millionen Einwohner, 2000 Vermisste pro Jahr, 6500 Morde – die höchste Mordrate der Welt. Jeder und erst recht die meisten Touristen machen einen Bogen um das Land. Doch das Schicksal meint es gerade gut mit El Salvador, auf Kosten der Anderen. Eigentlich ist schon längst Nebensaison und auch in der Hauptsaison halten sich die Touristenströme in Grenzen. Vor allem Surfer kommen hier her um die weltbesten Surfspots zu besuchen, für uns überraschend sind das vor allem Brasilianer. Wirkliche Backpacker sind hier kaum zu finden. Da aber vor kurzem der Feuervulkan Vulcano del Fuego, in Guatemala ausgebrochen ist und viele Einwohner dabei ums Leben kamen, empfindet der Tourist die vermeintlichen Gefahren in El Salvador als geringer. Noch übler steht es um den Tourismus in Nicaragua, ganz zu schweigen die derzeitige Situation der Einwohner Nicaragua. In den letzten Jahren stach Nicaragua aufgrund seiner wirtschaftlichen Entwicklung, vor allem im Tourismus gegenüber den anderen Ländern Zentralamerikas heraus. Doch reagiert der Tourismus schon sehr sensibel auf Naturkatastrophen, dann reagiert der gemeine Touri auf politische Unruhen noch umso stärker. Einst revolutionär und im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeiten, krallt sich Ortega selbst als Diktatur an die Macht und lässt friedliche Studendenteaufstände grausam niederschlagen. Hunderte junge Menschen haben ihr Leben gelassen und Ortega ist nicht bereit zum Rücktritt. Die Bevölkerung reagiert mit Strassenblockaden, es kommt zu Bezinknappheit, fehlender Lebensmittelversorgung und Kleinkriminelle Überfälle auf Touristen, da die Polizei sich kaum mehr auf die Straßen traut. Auch wenn jeder Verständnis für den Aufstand der Bevölkerung hat, rückt Nicaragua als Reiseziel dann doch ins Abseits. Auch wir brechen unsere Reise ab und verlassen das Land um wie viele andere in El Salvador zu landen. Wie in allen anderen zentralamerikanischen Ländern wird man hier herzlich empfangen und verlässt man die Surferspots wird es sogar noch eine Nummer herzlicher. Noch nicht abgestumpft von den Touristenmengen wird uns viel Interesse, Neugierde und Hilfsbereitschaft entgegengebracht. Neben netten Menschen hat El Salvador auch noch eine wunderschöne Natur mit Vulkankratern und Seen und ein Ausflug zu der Kaffeeplantage in Juayua (nach 2 Wochen konnten wir endlich den Ort aussprechen) lohnt sich auf jeden Fall. Letztendlich landen wir in der Hauptstadt San Salvador, als die zwei Einzigen bei der Free Walking Tour. Vor uns steht eine junge Studentin, auf ihrem Shirt prangt der Hashtag #DoNotSkipElSalvador und voller Begeisterung zeigt sie uns das restaurierte Altstadtzentum. Aber wie soll man die Angst in den Köpfen von den fernen Touristen ändern, wenn sie noch nicht mal die eigenen Eltern davon überzeugen kann, dass der Markt und das restaurierte Zentrum mittlerweil ungefährlich sind. Wir fühlen uns auf jeden Fall wohl und stürzen uns mit unserer neuen Bekanntschaft dem Amerikaner Jacob, welchen wir schon in in Juayua trafen und dem deutschsprechenden Mexikaner Enrique, unser erster Couchsurfing Hangout Contact ins Nachtleben der Hauptstadt.

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